Schaf- und Ziegenpocken
Allgemein
Das Schafpockenvirus (SPPV) und Ziegenpockenvirus (GTPV) gehören zur Gattung der Capripoxviren. Schaf- und Ziegenpocken sind relativ wirtsspezifisch und kommen in Schafen bzw. Ziegen vor, wobei ausgewählte Stämme in der Lage sind, sowohl Schafe als auch Ziegen zu infizieren. Die Infektion mit dem Virus verläuft überwiegend akut bis subakut. Jungtiere sind meist stärker betroffen sind als ältere Tiere. Sie zeigen oftmals vermehrten Speichelfluss, Nasen- und Augenausfluss, Fieber, Kurzatmigkeit und Appetitlosigkeit. Innerhalb weniger Tage treten knotenartige Hautläsionen und ulzerierende Papeln an wenig behaarten Körperstellen auf. Diese trocknen später ab und bilden Krusten. Viren lassen sich im Augen- und Nasensekret, im Speichel und vor allem in den Hautläsionen nachweisen. Sie finden sich auch im Blut, im Harn, im Kot, im Samen und in der Milch. Eine direkte Übertragung von Tier zu Tier erfolgt über ulzerös zerfallende Papeln, Aerosole und Tröpfcheninfektionen. Aufgrund der Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit der Viren in der Umwelt ist auch die indirekte Übertragung über Wolle, Haare, Gerätschaften und unzureichend behandelte Tierhäute von Bedeutung. Der Mensch kann sich nach aktuellem Wissensstand nicht infizieren.
Ausbrüche der Krankheit sind in den letzten Monaten in Bulgarien, Griechenland und Türkei gemeldet worden. Insgesamt gab es im März 13 Ausbrüche von Schaf -und Ziegenpocken in Griechenland und Türkei. In Österreich wird das Risiko derzeit als gering eingestuft.
Es sind Impfstoffe für verschiedene Stämme vorhanden, welche jedoch in der EU nicht zugelassen sind. Impfungen innerhalb der EU sind entsprechend der Delegierte Verordnung (EU) 2023/361 grundsätzlich möglich. Bei einem Verdacht auf Einschleppung des Erregers können jederzeit Proben von verdächtigen Tieren an die AGES Mödling geschickt werden.
Weitere Information zu Situation in findet man auf der KVG SchafundZiegenpocken