Schaf- und Ziegenpocken
Allgemeines
Das Schafpockenvirus (SPPV) und das Ziegenpockenvirus (GTPV) verursacht die Pockenvirusinfektion der kleinen Wiederkäuer. Die Erreger gehören zur Gattung Capripoxvirus, zu der auch das Lumpy-Skin-Disease-Virus zählt. Sie zeichnen sich in der Regel durch eine hohe Wirtsspezifität aus.
Klinik und Übertragung
Die Infektion mit dem Virus verläuft überwiegend akut bis subakut. Jungtiere sind meist stärker betroffen als ältere Tiere. Sie zeigen oftmals vermehrten Speichelfluss, Nasen- und Augenausfluss, Fieber, Kurzatmigkeit und Appetitlosigkeit. Innerhalb weniger Tage treten knotenartige Hautläsionen und ulzerierende Papeln an wenig behaarten Körperstellen auf. Diese trocknen später ab und bilden Krusten. Viren lassen sich im Augen- und Nasensekret, im Speichel und vor allem in den Hautläsionen nachweisen. Sie finden sich auch im Blut, im Harn, im Kot, im Samen und in der Milch. Eine direkte Übertragung von Tier zu Tier erfolgt über ulzerös zerfallende Papeln, Aerosole und Tröpfcheninfektionen. Aufgrund der Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit der Viren in der Umwelt ist auch die indirekte Übertragung über Wolle, Haare, Gerätschaften und unzureichend behandelte Tierhäute von Bedeutung. Der Mensch kann sich nach aktuellem Wissensstand nicht infizieren.
Aktuelles
Ausbrüche der Krankheit sind in den letzten Monaten in Bulgarien, Griechenland und Türkei gemeldet worden. Insgesamt gab es im Mai 2025 in Griechenland 56 und in Bulgarien drei Ausbrüche von Schaf -und Ziegenpocken. In Österreich wird das Risiko derzeit als mittel eingestuft.
Es sind Impfstoffe für verschiedene Stämme vorhanden, welche jedoch in der EU nicht zugelassen sind. Bei einem Verdacht auf Einschleppung des Erregers können jederzeit Proben von verdächtigen Tieren an die AGES Mödling geschickt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter KVG.