Afrikanische Schweinepest (ASP)
Stand: 02.07.2025
Allgemeines
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine hochansteckende, meist fieberhafte Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen. Für den Menschen ist sie ungefährlich. Der Erreger gehört zur Familie Asfarviridae, Genus Asfivirus, und zeichnet sich durch eine außergewöhnlich hohe Umweltstabilität aus: In Fleisch, Fleischprodukten und Schlachtabfällen kann das Virus über Wochen bis Monate infektiös bleiben, in gefrorenem Fleisch sogar über mehrere Jahre.
Klinik und Übertragung
Haus- und Wildschweine infizieren sich hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Artgenossen sowie über kontaminierte Körperflüssigkeiten. Ein bedeutender Übertragungsweg ist die Aufnahme von virushaltigen Speiseabfällen, insbesondere wenn diese unzureichend erhitzt und unsachgemäß entsorgt wurden. Darüber hinaus kann das Virus über kontaminierte Fahrzeuge, Geräte, Werkzeuge, Kleidung oder Schuhe verbreitet werden. Der Mensch spielt eine zentrale Rolle bei der Verschleppung der Seuche - insbesondere dann, wenn Ausbrüche in Regionen auftreten, die weit entfernt von bekannten Wildschweinbeständen liegen. Es wird vermutet, dass sich Wildschweine mitunter auch an nicht ordnungsgemäß entsorgten Essensresten, etwa an Autobahnraststätten - infizieren können.
Nach einer Inkubationszeit von 4 bis 19 Tagen zeigen infizierte Schweine erste klinische Anzeichen wie Fieber bis 40 °C und Apathie. Das Ausmaß und die Art der Symptome hängen wesentlich von der Virulenz des Virusstammes ab.
Bei der akuten Verlaufsform entwickeln die Tiere hohes Fieber sowie typische Hautrötungen insbesondere an Ohren, Schwanz, Gliedmaßen, Bauch und Brust. Häufig treten blutiger Durchfall und Erbrechen auf. Der Tod erfolgt in der Regel innerhalb von 6 bis 13 Tagen.
Daneben existieren eine subakute Verlaufsform, die häufig mit Aborten einhergeht und ebenfalls binnen weniger Tage tödlich verläuft, sowie eine chronische Verlaufsform, bei der die Symptome weniger stark ausgeprägt sind.
Aktuelles
Österreich ist bislang von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verschont geblieben. Die Seuche ist jedoch in mehreren Nachbarländern - darunter Deutschland, Italien, Slowakei, Tschechien und Ungarn - sowie in Polen, dem Baltikum und zahlreichen ost- und südosteuropäischen Staaten verbreitet.
Zur frühzeitigen Erkennung eines möglichen Eintrags wird seit 2019 ein flächendeckendes Wildschwein-Monitoring durchgeführt. Dabei werden alle tot aufgefundenen Wildschweine systematisch erfasst und virologisch auf das ASP-Virus untersucht. Die Probenanalyse erfolgt durch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).