Maul- und Klauenseuche (MKS)
MKS-Ausbruch in Ungarn und Slowakei
Am 07. 03. 2025 meldete Ungarn das Auftreten der Maul- und Klauenseuche bei Rindern in der Gemeinde Kisbajcs im Bezirk Györ. Am 21. 03. 2025 informierte das Nationale Referenzlabor für Maul- und Klauenseuche der Slowakischen Republik über positive Ergebnisse der Laboruntersuchungen von 3 Proben, die am 20. 3. 2025 von drei Rinderbeständen in den Bezirken Dunajská Streda und Komárno wegen klinischen Verdachts genommen wurden.
Die Slowakei und Ungarn melden zuletzt am 31.3.2025 (Slowakei) und 26.3.2025 (Ungarn) weitere Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche. Sowohl der slowakische als auch der ungarische Fall liegen in unmittelbarer Grenznähe, die Überwachungszonen reichen auf das österreichische Staatsgebiet. Die aufgrund des aktuellsten Falles in der Slowakei einzurichtende Zone betrifft nur einen sehr kleinen Bereich in Niederösterreich im Gemeindegebiet von Weiden an der March. Basierend auf dem EU-Recht wurden daher auch in Österreich zwei Überwachungszonen eingerichtet, in welchen ergänzende Vorgaben verpflichtend einzuhalten sind. Die weitere Sperrzone, die als vorbeugende Maßnahme am 26.3.2025 in einigen grenznahen Gemeinden in Österreich eingerichtet wurde, muss aufgrund des neuen Falles in der Slowakei nicht angepasst werden.
Aktuelle Lage in der Steiermark und Österreich
Derzeit gibt es KEINE Ausbrüche auf österreichischen Betrieben!
Weitere Information zu Situation in Österreich findet man auf der KVG und der AGES:
Allgemeines
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Rindern, Büffeln, Schweinen, Ziegen, Schafen und anderen Paarhufern. Das Auftreten von MKS ist mit schwerwiegenden (wirtschaftlichen) Folgen für die betroffenen Länder verbunden. Auch wildlebende Paarhufer, wie Hirsche, Antilopen, Wildschweine, Giraffen und Kamele können sich infizieren. Pferde sind für MKS nicht empfänglich; eine Infektion des Menschen (bei beruflich exponierten Personen) kann gelegentlich auftreten, führt aber in der Regel nicht zu einer Erkrankung.
Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, deren Produkten (z. B. Milch, Fleisch, Samen) und Ausscheidungen oder kontaminierte, unbelebte Objekte (Schuhe, Kleidung, Transportfahrzeuge etc.). Auch eine Übertragung über die Luft ist über beträchtliche Distanzen (bis zu 60 km über Land) möglich.
Eine Behandlung erkrankter Tiere ist nicht erlaubt. Tiere auf betroffenen Betrieben müssen gekeult werden und umfangreiche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
In Österreich ist die MKS zuletzt 1981 aufgetreten, in Deutschland (Jänner 2025, Brandenburg 3 Wasserbüffel) handelt es sich um den ersten Ausbruch seit 1988. Im Jahr 2001 kam es zu einem großen Seuchenzug in Großbritannien mit Folgeausbrüchen in anderen europäischen Ländern. Der Schaden ging damals in die Milliarden.
Symptome bei allen betroffenen Tierarten
Aphtenbildung (kleine Geschwüre) am Euter (Zitze, Widerstand gegen Melkgeschirr), an den Klauen (Zwischenklauenspalt, Kronsaum, beim Schwein Aphthen bis zum Tarsalgelenk, Bewegungsunlust, trippeln, langsames Aufstehen) und im Maulbereich (Lippeninnenseite, Zunge, Zahnfleisch, Tiere speicheln und zeigen verminderte Fresslust), Fieber (40-42° C), Schmerzen, Apathie.
Weitere Symptome beim Rind: Milchkühe: Rückgang der Milchleistung, hohe Sterblichkeitsrate bei Kälbern (bis zu 75 %).
Weitere Symptome beim Schwein: Veränderungen im Klauen-/Extremitätenbereich sehr stark, Ausschuhen möglich, Todesfälle bei Ferkeln ohne klinische Symptome möglich.
Weitere Symptome beim Schaf: Symptome sehr unauffällig, Lahmheit ist meistens die einzige klinische Erscheinung.
Vorgehensweise bei Verdachtsfall
Aufgrund der dramatischen wirtschaftlichen Folgen eines MKS Ausbruchs, werden TierhalterInnen und TierärztInnen gebeten, falls oben angeführte Symptome beim Tierbestand auftreten, die örtlich zuständige Bezirksverwaltungsbehörde umgehend zu informieren, damit eine rascher Seuchenausschluss ehest erfolgen kann. An Wochenenden ist der zuständige Veterinärbereitschaftsdienst im Wege über die Landeswarnzentrale erreichbar.