Salmonella Dublin
Salmonella Dublin in Rinderbeständen
Salmonella Dublin ist ein Erreger der besonders an das Rind angepasst ist und Allgemeininfektionen mit schweren klinischen Krankheitsverläufen auslösen kann. Eine Infektion erfolgt durch Aufnahme der Erreger über kontaminiertes Futter oder Wasser. Im Vordergrund der klinischen Erkrankung bei Rindern steht neben Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens durch hohes Fieber vor allem der starke Durchfall, meist verbunden mit Schleimhautfetzen im Durchfallkot. Im Einzelfall können auch Lungenentzündungen sowie Entzündungen der Gelenke auftreten. Trächtige Tiere verwerfen, wobei ein Abort meist ab dem 7. Trächtigkeitsmonat auftritt. Von Bedeutung ist, dass nicht jedes Tier mit erkennbaren Krankheitsymptomen erkrankt. Auch scheinbar gesunde Tiere können mit Salmonellen infiziert sein.
Nach einer Infektion können Rinder zu einem Dauerausscheider werden. Das Infektionsgeschehen im Betrieb kann damit kontinuierlich aufrecht bleiben. Aber auch andere Faktoren wie kontaminierte Weideflächen, Personen oder Fahrzeuge mit Kontakt zu Kot von Salmonellen-ausscheidenden Tieren, verschmutzte Stiefel bis hin zu Schadnagern, Wildvögeln und vieles mehr können als Infektionsquellen fungieren. In alpinen Regionen besteht vor allem auf Gemeinschaftsalmen, die mit zahlreichen Tieren aus unterschiedlichen Betrieben bestoßen werden, ein erhöhtes Ansteckungsrisiko während der Almperiode in den Sommermonaten. Von besonderer Bedeutung ist, dass die Erreger der Rinder-Salmonellose auch für Menschen potentiell gefährlich sind. Neben Körperkontakten kann eine Übertragung auf den Menschen auch durch Konsum von nicht erhitzten tierischen Lebensmitteln (Rohmilch, Rohmilchkäse) erfolgen.

Im Zuge des Abortusuntersuchungsprogrammes des Tiergesundheitsdienstes konnte in den letzten Jahren immer häufiger Salmonella Dublin als Verursacher von Abortusfällen ermittelt werden. Es wurde daher im Jahr 2018 im Veterinärlabor der Salmonella Dublin Aktionsplan 2019 ins Leben gerufen. Amtstierärzt:innen werden beauftragt, betroffene Bestände zu beproben. Ist beim ersten Untersuchungsdurchgang Salmonella Dublin nachweisbar, so erfolgt eine Wiederholung der Untersuchung nach 6 - 8 Wochen. Wird bei einem positiven Rind auch beim zweiten Mal Salmonella Dublin nachgewiesen, bekommt es den Status Dauerausscheider und die zuständigen Amtstierärzt:innen veranlassen eine Ausmerzung. Dem Betrieb wird eine Entschädigung von der Tierseuchenkasse ausgezahlt.
Den größten Teil der Fälle, mit insgesamt neun betroffenen Betrieben, gab es bislang im Ennstal, sodass in einem weiteren Schritt im Jahr 2024 in diesem Teil der Steiermark die Erhebung des serologischen Status der Milchviehbetriebe veranlasst wurde. Als Probenmaterial wurden die Tankmilchproben herangezogen.
Von den 597 untersuchten Betrieben/Tankmilchproben konnte bei insgesamt 62 (10,3 %) ein AK-positiver Nachweis ermittelt werden. Betrachtet man die Verteilung der positiven Betriebe nach den Gemeinden, so weist Bad Mitterndorf mit insgesamt 18 Betrieben den höchsten Anteil auf, gefolgt von Irdning-Donnersbachtal mit 8, Ramsau und Schladming mit 6 und die Gemeinde Sölk mit 4 Betrieben. Bei jenen Betrieben, die Interesse an der Ausmerzung für Dauerausscheider hatten, wurde der Salmonella Dublin Aktionsplan umgesetzt.


