Piroplasmose
Stand: 31.07.2025
Allgemeines
Piroplasmen sind durch Zecken übertragende einzellige Blutparasiten der Gattungen Babesia spp. Beim Rind kommen mehrere Arten vor, wobei in Mitteleuropa vor allem Babesia divergens von klinischer Bedeutung ist. Babesia divergens wird vor allem durch die Zeckenart Ixodes ricinus übertragen.
Babesien infizieren die roten Blutkörperchen und führen zu einer Hämolyse. Nach Überstehen einer akuten Erkankung können Rinder jahrelang Träger bleiben.
Klinik und Übertragung
Bei einer Erstinfektion mit Babesien im Alter von bis zu neun Monaten verläuft die Erkrankung bei Kälbern in der Regel mild, da ihre roten Blutkörperchen eine altersbedingte, angeborene Resistenz aufweisen.
Anders bei älteren Rindern: Hier kann die Babesiose zu ernsthaften Krankheitserscheinungen führen - darunter hohes Fieber, Schwäche, Blutarmut, Hämoglobinurie („Weiderot" oder „Mairot") sowie Kreislaufprobleme bis hin zum Tod.
Für Rinder, die auf gefährdete Weideflächen verbracht werden, wird eine vorbeugende Impfung mit einer inaktivierten Babesienvakzine empfohlen. Die Kosten dafür sind von den Tierhaltern selbst zu tragen.