Amerikanische Faulbrut
Stand: 31.07.2025
Allgemeines
Die Amerikanische Faulbrut ist eine hochansteckende bakterielle Erkrankung der Bienenbrut, verursacht durch die Paenibacillus larvae.
Der Erreger tritt in zwei Formen auf: als vermehrungsfähiges, begeißeltes Stäbchen und als widerstandsfähige Spore. Sporen finden sich auf sämtlichen Materialien erkrankter Völker und sind äußerst langlebig. P. larvae ist wirtsspezifisch und befällt ausschließlich Bienenlarven - eine Gefahr für den Menschen besteht nicht.
Klinik und Übertragung
Die Infektion erfolgt durch die Aufnahme von Sporen mit dem Futter, vor allem bei jungen Maden. Im Darm entwickeln sich daraus Bakterien, die sich rasch vermehren, das Darmepithel durchdringen und schließlich zum Tod der Larve führen. Dabei entstehen erneut widerstandsfähige Sporen.
Im infizierten Bienenvolk breitet sich der Erreger über kontaminierte Waben, Honig, Pollen und die Bienen selbst aus. Die Übertragung auf andere Völker erfolgt durch Räuberei, Verflug, Schwärme oder imkerliche Maßnahmen wie Wabentausch, Ablegerbildung oder den Einsatz verunreinigter Gerätschaften.
Die Amerikanische Faulbrut führt zum Absterben der Bienenbrut. Typische Anzeichen im Volk sind ein lückenhaftes Brutbild, eingesunkene und durchlöcherte Zelldeckel, stehengebliebene verdeckelte Brutzellen sowie eine fadenziehende, braune Masse mit charakteristischem Leimgeruch. Die Bekämpfung erfolgt durch Vernichtung oder Sanierung betroffener Völker.
Aktuelles
In der Steiermark tritt die Amerikanische Faulbrut derzeit vermehrt auf.
Rund um die Ausbruchsvölker werden Sperrzonen mit einem Radius von drei Kilometern eingerichtet. Innerhalb dieser Zonen gelten spezielle Vorschriften für verdächtige Bienenvölker.
Zur Unterstützung der veterinärbehördlichen Maßnahmen werden Bienenseuchensachverständige herangezogen. Dabei handelt es sich um fachkundige Personen mit entsprechender Ausbildung, die von der Veterinärdirektion mittels Bescheides beauftragt werden.