TSE (BSE, Scrapie, CWD)
Stand: 31.07.2025
Allgemeines
Transmissible Spongiforme Enzephalopathien (TSE) sind durch Prion-Proteine verursachte, neurodegenerative Erkrankungen bei Menschen und Tier. Dazu zählen BSE, Scrapie und CWD.
BSE (Rinderwahnsinn) wurde 1986 erstmals in Großbritannien beschrieben. Atypische Formen entstehen vermutlich durch Spontanmutationen. Die Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen wird mit dem Verzehr BSE-kontaminierter Lebensmittel in Verbindung gebracht.
Scrapie betrifft Schafe und Ziegen, ist seit Jahrhunderten bekannt und nicht auf den Menschen übertragbar.
CWD (Chronic Wasting Disease) ist bei Hirschen und Elchen in Nordamerika verbreitet. Seit 2016 wurden Fälle auch in Norwegen, Finnland und Schweden gemeldet. Eine Übertragbarkeit auf den Menschen ist bisher nicht geklärt.
Klinik und Übertragung
Die Verbreitung der Erkrankung erfolgt vor allem über die Verfütterung von Tierfutter, das aus kontaminierten Tierkadavern hergestellt wurde. Insbesondere unzureichend behandeltes Fleisch- und Knochenmehl trägt ein Ansteckungsrisiko mit sich.
Erkrankte Tiere zeigen auffällige Verhaltensänderungen, Gangstörungen, plötzliches Niederstürzen sowie abnorme Reaktionen auf Berührungen und Geräusche. Im weiteren Verlauf treten zunehmend neurologische Symptome auf.
Aktuelles
Seit Mai 2012 ist Österreich von der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) als Land mit „vernachlässigbarem BSE-Risiko" eingestuft. Dieser Status wurde im April 2024 erneut bestätigt. Seit 18. November 2014 besitzt Österreich den Status „vernachlässigbares Risiko für die klassische Scrapie".
Zur Aufrechterhaltung des Status „vernachlässigbares Risiko" erfolgt eine Scrapie-Untersuchung bei Schafen und Ziegen während der Schlachtung in definierten Risikofällen. Ergänzend wird gemäß EU-Vorgaben eine planmäßige BSE-Überwachung im Zuge der Schlacht und Fleischuntersuchung durchgeführt, um diesen Status auch weiterhin zu gewährleisten.