Eutergesundheitsdienst
Viertelgemelksproben mit bakteriologischer Untersuchung


Zielgerichtet gegen Mastitis - Diagnostik auf dem Punkt
Das Land Steiermark stellt den Milchviehbetrieben mit seinem Labor in Graz eine kostenlose Diagnostik zur Eutergesundheit zur Verfügung - eine besonders wertvolle Unterstützung für die Bäuerinnen und Bauern bei der gezielten Bekämpfung von Eutererkrankungen.
Vereinzelte Rückmeldungen von LandwirtInnen hinsichtlich der Auswertbarkeit der Proben oder anderer Erwartungen hat das Veterinärreferat des Landes zum Anlass genommen, den gesamten Ablauf - von der Probensammlung bis zur Befundübermittlung - kritisch zu prüfen und gezielt zu verbessern. Zusätzlich wurde das Team durch Rainer Bleyer, einen ausgewiesenen Experten mit großer Praxiserfahrung im Bereich der Milchdiagnostik, verstärkt.
Vor wenigen Tagen fand ein konstruktives Treffen zwischen den Laborverantwortlichen Dr. Peter Pless und Rainer Bleyer sowie den GebietsleiterInnen und der Geschäftsführung des LKV Steiermark statt. Ziel war es, gemeinsam an den zentralen Voraussetzungen zu arbeiten, um den LandwirtInnen künftig noch aussagekräftigere und praxisrelevante Befunde zur Verfügung stellen zu können.
Im Jahr 2024 wurden vom steirischen Eutergesundheitsdienst rund 18.000 Viertelgemelksproben untersucht. Diese Analysen liefern wertvolle Informationen zur Eutergesundheit - vorausgesetzt, die Proben werden korrekt entnommen und übermittelt.
Damit alle Beteiligten erfolgreich arbeiten können, seien einige entscheidende Punkte angeführt:
- Saubere Probennahme (sorgfältige Zitzenreinigung, Abmelken der ersten Milchstrahlen in Vormelkbecher, Zitzendesinfektion, Probenröhrchen fast waagrecht halten, Verschluss und Beschriftung der Röhrchen, kühle Lagerung (!) der Proben)
- Ausreichende Probenmenge (Zwei Drittel des Proberöhrchens befüllen)
- Korrekte Beschriftung Proberöhrchen und Begleitschreiben
- Vollständiges Ausfüllen des Probenbegleitschreibens (das ist besonders wichtig, damit das Labor den Hintergrund kennt; Ohrmarke der Kuh vollständig angeben; Grund der Probeneinsendung möglichst genau angeben, z.B. akute Mastitis, Kontrolluntersuchung etc.; optimal ist auch, den DSCC-Wert (Zellzahldifferenzierung) der letzten LKV-Kontrolle anzugeben)
Probennahmesets erhalten Sie über die Kontrollorgane des LKV Steiermark bzw. liegen auf den beiden Vermarktungsstandorten in Greinbach und Traboch auf und können z.B. bei Versteigerungen mitgenommen werden.
Kein Erregernachweis - was kann der Grund sein?
Selbst bei sorgfältiger Durchführung kann es vorkommen, dass kein erwartetes Ergebnis vorliegt. Mögliche Gründe hierfür sind:
- Der Erreger wird zum Zeitpunkt der Probenahme nicht in ausreichender Menge ausgeschieden
- Der Erreger ist zwar im Euter vorhanden, kann aber aufgrund körpereigener Abwehrmechanismen nicht nachgewiesen werden
- Eine vorangegangene Behandlung verhindert den Nachweis
- Der Erreger ist mit den Standardmethoden nicht erfassbar
- Die Ursache liegt nicht in einer bakteriellen Infektion
- Die Probenahme war nicht sauber genug, wodurch das Ergebnis verfälscht wurde
Noch Fragen?
Bei Unsicherheiten oder unklaren Ergebnissen steht euch das Team der Labordiagnostik gerne zur Verfügung. Zögert nicht, Kontakt aufzunehmen - sie unterstützen euch kompetent und individuell.