Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI)
Allgemein
Die Aviäre Influenza (auch Vogelgrippe genannt) ist eine anzeigepflichtige Viruserkrankung der Vögel. Erreger sind Influenza A Viren, die aufgrund verschiedener Oberflächenantigene (Hämagglutinin, HA und Neuraminidase, NA) in Subtypen unterteilt werden. Bei Vögeln kommen bisher 16 Hämagglutinin- und 9 Neuraminidase-Subtypen vor. Als Folge von Genveränderungen und Austausch von genetischem Material entstehen ständig neue Virusvarianten.
Es können hochpathogene (stark krankmachende, HPAIV) und niedrigpathogene (schwach krankmachende, LPAIV) Aviäre Influenzaviren unterschieden werden. Die Unterscheidung bezieht sich auf den Schweregrad der Erkrankung bei Vögeln. Hochpathogen für Vögel sind einige Varianten der Subtypen H5 und H7. Diese Viren sind für Vögel hochansteckend, bei Geflügel werden klinische Erkrankungen auch als Geflügelpest bezeichnet. Niedrigpathogene Varianten des Aviären Influenzavirus können sich durch Mutationen spontan zu hochpathogenen Virusvarianten verändern und dadurch schwere Krankheitsausbrüche verursachen.
Säugetiere (u. a. Schweine, Pferde, Katzen, Hunde, Füchse, Dachse, Marder, Fischotter oder Nerze) können sich ebenfalls mit Aviären Influenzaviren infizieren und erkranken. Seit Anfang 2024 werden aus den USA erstmals auch Infektionen bei Rindern und Ziegen mit Influenza A(H5N1) nachgewiesen. Personen, die engen Kontakt zu diesen Tieren hatten, erkrankten in einzelnen Fällen ebenfalls. Eine Mensch-zu-Mensch Übertragung erfolgte nicht. In anderen Erdteilen werden sporadisch Übertragungen der Aviären Influenza auf den Menschen gemeldet, die teilweise zu tödlich verlaufenden Erkrankungen führen können. Fast alle Infektionen beim Menschen sind auf engen direkten Kontakt mit infiziertem oder erkranktem Geflügel oder indirekt über deren Fäkalien zurückzuführen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde weltweit noch nicht beobachtet. Der Subtyp (A)H5N1, der derzeit in Europa auftritt, ist schlecht an den Menschen angepasst und Erkrankungen wurden in Europa bislang nicht beobachtet.
Aktuelle Lage
Nach mehreren Ausbrüchen von hochpathogener aviärer Influenza (HPAI) Subtyp H5N1 im vergangenen Herbst und Winter bei Wildvögeln, in Geflügelbetrieben und Hobbyhaltungen hat sich die Ausbruchslage deutlich entspannt. Geflügelbetriebe und Haltungen von Vögeln in Gefangenschaft sind seit mehreren Monaten nicht betroffen, Wildvögel aktuell nur noch sehr vereinzelt.
Weitere Informationen findet man auf den Seiten der AGES und der
KVG.